
Neue Radstreifen in der Gebersdorfer Straße © Albrecht Steindorff
Was wurde 2024 für den Radverkehr in Nürnberg neu fertig gestellt?
„Der Ausbau der Radinfrastruktur schreitet ebenfalls voran“ schrieb die Stadt Nürnberg in einer Presseerklärung zum „Mobilitäts-Reporting für das Jahr 2024“. Trifft diese Formulierung wirklich die Situation?
Stellen wir die Diskussion darüber auf eine sachliche Grundlage: Was wurde 2024 wirklich an neuen Strecken für den Radverkehr fertig gestellt?
Gebersdorfer Straße: Neue Radstreifen zwischen Rangaustraße und Felsenstraße/Wörnitzstr. beidseitig, ca. 540 m, ein Projekt aus dem Radwegbauprogramm 2022. (Zwischen Rangaustraße und Kuglerstraße fiel dafür der kombinierte Rad-/Gehweg auf der Nordseite weg). Auf der Nordseite schließen noch ca. 20 m „Gehweg Rad frei“ an. Für die dann folgende Bahnunterführung wurden wenigstens im Verkehrsausschuss am 16.01.25 Planungen für einen Zweirichtungsradweg auf der Südseite eingeleitet. Bis kurz vor dem ehemaligen Umspannwerk wird dann noch eine Lücke von ca. 500 m bleiben
Bahnhofstraße: Neue Radstreifen zwischen Allersberger Tunnel und Höhe Vogelsgarten beidseitig, ca. 400, ein Projekt aus dem Bauprogramm 2021, verbunden mit teilweise Radstreifen-Sanierung Richtung Dürrenhofstraße.
Fürther Straße: Neuer Radweg auf der Nordseite zwischen Adolf-Braun-Str. und Fuchsstraße, ca. 150 m, ein Projekt aus dem Bauprogrammen 2019/2022.
Hinterm Bahnhof: Vervollständigung der Markierung für Radverkehr gegen die Einbahnstraßen-Richtung am Ostende, ca. 30 m.
Oppelner Straße: Sanierung und Ausbau des Zweirichtungsradweges zwischen Breslauer Str. und Görlitzer Str. ca. 250 m
Scharrerstraße: Neue Radstreifen nördl. der Regensburger Str. ca. 250 m
Virnsberger Straße: zwischen Rothenburger Straße und Sigmundstraße Ersetzung der zu schmalen Radstreifen durch breitere Schutzstreifen, ca. 500 m (Bauprogramm 2023)
Mittelstraße: ca. 640 m neue Fahrradstraße von der Lohestraße bis zum Eingang in den Marienbergpark, die gegen teils heftige Proteste von Anwohnern geschaffen wurde. Allerdings trifft bis auf die Einmündung der Neusorgstraße und neue Pfosten am Parkeingang zu, was das Verkehrsplanungsamt den Autofahrern zur Beruhigung sagte: „Für Sie ändert sich eigentlich gar nichts“.
Sybelstraße: Neue Absenkung am nördlichen Ende für die Fahrradstraße, die da wohl 2025 markiert und beschildert werden soll.
Gibitzenhofstraße: Verbreiterung und ein bisschen Verlängerung der Radstreifen auf der Ostseite zwischen Dianaplatz und knapp nördlich der Brehmstraße (noch mit Lücken) auf in der Regel 2,70/ 2,75 m (nur knapp 5 Jahre nach der letzten Verbreiterung auf 2,50 m, super - geht doch!), ca. 800 m
Fazit: Stillstand herrscht in Nürnberg beim Bau von Radverkehrsanlagen („Radwegebau“) zwar nicht. Aber was gebaut wurde, ist ganz weit entfernt von den Zielen, die 2021 im Mobilitätsbeschluss einmal formuliert worden waren, z.B. 10 km neue Fahrradstraße jährlich, ein lückenloses Radverkehrsnetz bis 2033 ….