Radwegende an der Oelser Straße heute.

Radwegende an der Oelser Straße heute. (Foto: Hermann Roß) © Hermann Roß

Radwege an der Oelser Straße – eine gute Sache

Am 17.03.22 beschäftigt sich der Verkehrsausschuss mal wieder mit der Radwegplanung für die Oelser Straße. Dort gibt es zwischen Bregenzer Straße und Liegnitzer Straße noch gar kein Angebot für den Radverkehr.

Am 17.03.22 beschäftigt sich der Verkehrsausschuss mal wieder mit der Radwegplanung für die Oelser Straße. Dort gibt es zwischen Bregenzer Straße und Liegnitzer Straße noch gar kein Angebot für den Radverkehr. Die erlaubte Höchstgeschwindigkeit beträgt 60 km/h, da es keine angrenzende Wohnbebauung gibt. Eigentlich ist der Handlungsbedarf klar. Die CSU-Stadtratsfraktion, speziell Dr. Clemens Gsell hat auch seit Jahren immer wieder auf den Bau eines Radweges an dieser Strecke gedrängt. Im Herbst 2020 wurde das Stück auch in den Plan für die Radvorrangrouten aufgenommen. Dass es trotzdem so zäh voran ging, liegt an der Frage, wie hier angemessen mit dem Naturschutz umgegangen werden kann. Nach Auffassung des ADFC ist ein Radwegbau ohne Verstoß gegen Naturschutzbelange möglich.

Die Oelser Straße grenzt in diesem Abschnitt, an das Moorenbrunnfeld, ein Magergraswiese, ein Biotop von landesweiter Bedeutung. Ein Radweg würde einen Randstreifen dieser Fläche beanspruchen. Im Inneren des Feldes sind aber noch Reste einer sehr breiten betonierten bzw. geschotterten Lagerstraße vorhanden. Wenn diese Fläche im Gegenzug entsiegelt und renaturiert würde, könnte der Flächenverlust durch den Bau des Radweges überkompensiert und die Störung innerhalb der Fläche beseitigt werden.

Es ist nicht ganz offensichtlich, wer innerhalb der Stadtverwaltung für solch eine angepasste Lösung zuständig ist: es wird wohl nötig sein, eine Zusammenarbeit verschiedener Ämter zu organisieren. Aber das sollte keine unüberwindbare Hürde für die Stadtverwaltung sein.

 

 

Welche Bedeutung hat dieser Lückenschluss?

Südlich der Bregenzer Straße gibt es bereits einen Radweg an der Oelser Straße, der auch unter der A6 hindurch führt. Dadurch ist der Gewerbepark Nürnberg/Feucht erreichbar, vor allem die Gemeinde Feucht. Das ist die einzige asphaltierte und zugleich die kürzeste Verbindung von Feucht nach Nürnberg.Durch das jetzt geplante Stück wird eine Verbindung zum Radweg an der Liegnitzer Straße hergestellt, der demnächst asphaltiert wird. So entsteht eine Verbindung von Feucht und Altenfurt nach Langwasser und von dort ggf. auch in andere Teile der Stadt.

Der ADFC hat die Forderung nach einem Lückenschluss an der Oelser Straße immer unterstützt und hält diesen Radweg auch weiterhin für dringend erforderlich. Die jetzt vorgelegte Planung mit den moderaten Breiten und der ausweichenden Führung um Baumstandorte herum ist ein guter Kompromiss.

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Reste der alten Lagerstraße auf dem Moorenbrunnfeld.

Copyright: Hermann Roß

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https://nuernberg.adfc.de/artikel/radwege-an-der-oelser-strasse-eine-gute-sache

Häufige Fragen von Alltagsradler:innen

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radfahrende mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass du auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden kannst. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

  • Worauf sollte ich als Radler:in achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Du hast keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radler:in im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmer:innen zu rechnen. Passe deine Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalte dich vorhersehbar, in dem du beispielsweise dein Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halte Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer:innen nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachte immer die für alle Verkehrsteilnehmer:innen gültigen Regeln – und sei nicht als Geisterfahrer:in auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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