
Nach der Rothenburger Straße beginnt wieder die Kraftfahrtstraße © Achim Tüns
Radfahren auf dem Frankenschnellweg?
Ja, nach den Schildern ist das Radfahren auf dem Frankenschnellweg zwischen Volkmannstraße und Rothenburger Straße erlaubt. Angenehm ist es jedoch keinesfalls, dort mit dem Fahrrad zu fahren. Wer dort fahren will, sollte unbedingt wissen, was er tut.
Radfahren auf dem Frankenschnellweg?
Ja, nach den Schildern ist das Radfahren auf dem Frankenschnellweg zwischen Volkmannstraße und Rothenburger Straße erlaubt. Angenehm ist es jedoch keinesfalls, dort mit dem Fahrrad zu fahren. Wer dort fahren will, sollte unbedingt wissen, was er tut.
Warum dort Fahrrad fahren?
Der Frankenschnellweg und das Bahngelände trennen Steinbühl und Gibitzenhof von den westlichen und nordwestlichen Stadtteilen. Auch der südöstliche Teil Gostenhofs ist davon betroffen. Möchte jemand vom Aufseßplatz in den Westpark mit dem Fahrrad, muss er entweder über den Plärrer oder durch die Sandreuthstraße fahren.
St. Leonard hat zwei Verbindungen Richtung Innenstadt. An der Rothenburger Straße ist ein viel zu schmaler Fußweg vorhanden, der auch für Radfahrer in beide Richtungen freigegeben ist. An der Schwabacher Straße gibt es einen Radweg, der verpflichtend ist. Gute und vor allem sichere Infrastruktur ist das jedoch nicht.
Fahrradfahrenden bleiben im Umfeld des Frankenschnellwegs nur Umwege oder große Gefahren. Und es wird sich auch so schnell nicht ändern. Die Stadt Nürnberg hat inzwischen an dieser Stelle Baurecht, bis aber die Bauarbeiten abgeschlossen sein werden, gehen sicherlich zehn Jahre ins Land. Eine Initiative wirbt zurzeit für ein Bürgerbegehren, das den Umbau des Knotenpunkts auch zeitlich beeinflussen kann.
Spannende Radverbindungen
Was erlaubt die Beschilderung der Straßen? Auch wenn es für viele den Anschein hat – der Frankenschnellweg ist auf Nürnberger Gebiet keine Autobahn, sondern eine Kraftfahrtstraße und im Kreuzungsbereich zwischen Rothenburger und Schwabacher Straße nicht einmal das.
Jeweils zusammen mit dem Ortseingangsschild endet die Kraftfahrstraße, im Süden ist das kurz vor der Volkmannstraße. Die Kraftfahrstraße Richtung Fürth und Erlangen beginnt wieder direkt hinter der Rothenburger Straße. Im Norden endet die Kraftfahrstraße kurz bevor die Straße dreispurig wird. Dort, wo die Abbiegespur Richtung Landgrabenstraße links wegführt, beginnt die Kraftfahrstraße Richtung Süden wieder.
Radfahrinfrastruktur – also Radwege – gibt es in diesem Bereich nicht!
Radfahrende aus der Volkmannstraße dürften nach der Beschilderung mit Pkw und Lkw bis zur Rothenburger Straße fahren und dort auf der rechten der beiden Linksabbiegerspuren in die Rothenburger Straße einfahren. Umgekehrt ist es auch erlaubt, ab der Oberen Kanalstraße mit den Kfz auf der Rothenburger Straße zu fahren; von dort links abzubiegen und nach der Schwabacher Straße links Richtung Landgrabenstraße zur Südstadt zu fahren.
Kein Schild verbietet das. Das direkte Linksabbiegen ist in §9 der Straßenverkehrsordnung enthalten. Es gibt entlang der Straße keine Radwege, und wenn keine Radwege vorhanden sind, und keine Schilder das Radfahren verbieten, dann müssen die Radfahrenden auf der Fahrbahn zwischen Pkw und Lkw fahren.
Ebenso könnte man im Süden aus der Straße An den Rampen oder aus der Landgrabenstraße auf dieses Stück Frankenschnellweg fahren. Richtung Süden wäre auch das Auffahren auf den Frankenschnellweg an der Wohlgemuthstraße und an der Bushaltestelle Rothenburger Straße erlaubt. Ebenso könnten Radfahrende aus der Schwabacher Straße oder Am Pferdemarkt Richtung Landgrabenstraße auf dem Frankenschnellweg fahren.
Ist es ratsam, dort Fahrrad zu fahren?
Es verlangt einem Radfahrenden viel Mut ab, selbst in verkehrsarmen Zeiten dort zu fahren. Auch geübte Radfahrende beißen gewöhnlich in den sauren Apfel, fahren Umwege – manche nutzen aus Überlebenswillen auch die Fußwege: nicht legal, aber wer will es ihnen an dieser Stelle verdenken?
Aber warum ist das so? Wo doch schon §1 der Straßenverkehrsordnung Rücksicht gegenüber anderen Verkehrsteilnehmenden verlangt. Autofahrende müssten also Rücksicht nehmen. Doch häufig kommen sie genervt von den Staus vor den Ampeln an. Terminnot erzeugt Stress – obwohl der Stau bekannt ist und so die Zeit planbar wäre.
Zwischen Schwabacher und Rothenburger Straße geht die Rangelei um die „besten“ Plätze los. Kfz überholen auf der Linksabbiegerspur vermeintlich zu langsamen Verkehrsteilnehmenden, die geradeaus fahren. Umgekehrt wird das natürlich auch gemacht. Vor der Rothenburger Straße nehmen nicht wenige Autofahrende die sich öffnende dritte Spur links. Nach der Ampel drängen sie nach rechts auf die Geradeausspur, manche sogar verbotswidrig erst auf der Kreuzung.
In dem Gerangel und mit Angst um Beulen am Pkw geht ein Fahrrad schlicht unter. Niemand hinter den Windschutzscheiben rechnet mit Radfahrenden. Als Fazit bleibt: Es ist sehr gefährlich, dort Rad zu fahren, und deshalb nicht ratsam.
Ärgernis für Radfahrende bleibt noch lange
Eine kurzfristige Lösung ist nicht absehbar. Die einen haben Baurecht, ob das in der Stadtgesellschaft durchsetzbar ist, bleibt weiterhin offen. Auch finanzielle Aspekte können da einen Einfluss auf die Dauer haben. Andere hätten an der Stelle gerne einen Stadtkanal. Ja, und alle betonen immer, dass auch Lösungen für den Radverkehr vorhanden sind. Ob da im nächsten Jahrzehnt Kfz durch einen Tunnel brausen oder Boote auf dem Wasser schwimmen werden – Radfahrende werden wohl noch lange auf wirklich gute Lösungen warten müssen. Solange sind die Stadtteile getrennt.