Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Kreisverband Nürnberg e. V.

Plan für die Hainstraße vom 28.05.20 (Quelle Ratsinformationssystem der Stadt Nürnberg)

Ortstermin an der Hainstraße am 12. September 2025 mit den Stadtratsfraktionen

An der Hainstraße vor dem ehemaligen Auto-Kraus-Gelände ist ein Zweirichtungsradweg geplant, doch gebaut wird frühestens 2027. Der ADFC fordert, dass die provisorische Fläche bis dahin mit getrenntem Geh- und Radweg in beide Richtungen markiert wird.

Am 28. Mai 2020 beschloss der Verkehrsausschuss des Nürnberger Stadtrates einstimmig einen schönen Plan: Wenn das ehemalige Auto-Kraus-Gelände im Dreieck zwischen Hain-Regensburger- und Scharrerstraße bebaut ist, sollen auf der Ostseite der Hainstraße, also vor den neuen Gebäuden ein 2,5 m breiter Zweirichtungsradweg und ein 2 m breiter Gehweg entstehen. Der Gehweg soll vor den Gebäuden mit den Eingängen liegen, der Radweg an der Seite zum Bordstein. Der Platz dafür ist schon im Bebauungsplan vorgesehen, der bereits am 28. März 2019 beschlossen worden war. Doch nach Fertigstellung der Gebäude im Sommer 2024 geschah erstmal nichts. Frühestens 2027 soll der längst beschlossene Plan umgesetzt werden. 

Das Radfahren war hier erstmal nicht zugelassen. Nach einigem hin und her wurde dann die provisorische Fläche aus asphaltierten Abschnitten und alten Platten-Abschnitten aus der Zeit vor den Bauarbeiten als kombinierter Geh- und Radweg ausgeschildert (Zeichen 240). Frei gegeben ist er nur in nördlicher (stadteinwärtiger) Richtung. Um dem Missbrauch als Parkfläche entgegenzuwirken, wurden im Juni 2025 auf dem Weg (ca. 240 m lang) 15 Piktogramme „kombinierter Geh- und Radweg“ angebracht.

Der ADFC fordert aber seit 2024, bis zu den Bauarbeiten die vorhandene Fläche als leider langfristiges Provisorium mit Begrenzungslinien so zu markieren, wie es dem beschlossenen Plan entspricht. Geh- und Radweg getrennt, Fußverkehr an der Hausseite, Radfahrende an der Straßenseite. Und der dann 2,50 m breite Radweg soll in beide Richtungen frei gegeben werden. Das hätte u. a. den Vorteil, dass Radfahrende davon abgehalten werden, ganz rechts vor den Hauseingängen zu fahren, Rad- und Fußverkehr werden weitgehend getrennt, was Konflikte vermeidet bzw. verringert.

Vor allem für Besucher der Läden auf dem neu bebauten Gelände und für die Bewohner ist eine Freigabe in beide Richtungen, also auch in Richtung Süden (stadtauswärts) zur Scharrerstraße wichtig. Denn ein Wechsel auf die andere Straßenseite (Ostseite, stadtauswärtige Straßenseite) ist am Ausgang des ehemaligen Auto-Kraus-Geländes nicht möglich, u.a. wegen des geschotterten Straßenbahngleises in der Straßenmitte und der fehlenden Ampelanlage. Wer bei der jetzigen Situation legal zur Kreuzung mit der Scharrerstraße fahren will, muss erst zur Regensburger Straße nach Süden fahren, dort die Hainstraße queren, auf dem kombinierten Geh- und Radweg auf der Westseite bis in Höhe der Scharrerstraße zurückfahren und die Hainstraße erneut an der Fußgängerampel (absteigen!) queren. Das sind knapp 1 km statt 170 m und zwei Straßenquerungen mit langen Wartezeiten. So geht „fahrradfreundliche Kommune“ nicht.

Der ADFC lud darum am 12.09.25 die Stadratsfraktionen und -gruppen zu einem Ortstermin in die Hainstraße ein, an dem der CSU-Fraktionsvorsitzende Krieglstein, Grünen-Stadtrat Kahl und zwei SPD-Stadtratskandidaten teilnahmen. Sie sagten zu, sich für eine provisorische Markierung entsprechend dem beschlossenen Plan und die Beschilderung als Zweirichtungs-Radweg einzusetzen. Eine Behandlung im Verkehrsausschuss konnten sie nicht erreichen, aber auch von Seiten der Verwaltung gibt es bislang keine Signale, dass die ungeeignete Markierung korrigiert wird.

Albrecht Steindorff

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