Radaktivist Natenom ist tot

Ende Januar wurde der als Natenom bekannte Radfahrer und Blogger Andreas Mandalka auf einer Landstraße nahe Pforzheim totgefahren.

Cycling Rebellion Natenom Mahnwache
Cycling Rebellion Natenom Mahnwache © Florian Henig

Die Radler-Gemeinschaft verlor mit ihm nicht nur einen liebevollen und hilfsbereiten Radfahrkameraden, sondern einen höchst engagierten Menschen, der unermüdlich für die Sicherheit von Radfahrenden im Straßenverkehr eintrat, und Aufklärung für eine Veränderung in den Köpfen leistete – eine Grundvoraussetzung für die Mobilitätswende. Sein "Markenzeichen", ein quadratisch stilisiertes Elefanten-Logo, hat sich seitdem weit in Radfahrerkreisen verbreitet - sei es in sozialen Netzwerken, auf Fahrrädern, Fahrradtaschen und Radbekleidung oder eigens angefertigten Fahnen etc.

Wir wollen so die Erinnerung an ihn und sein Engagement lebendig halten. Sein ausdrücklicher Wunsch zu Lebzeiten: "Wenn mir etwas zustößt, macht es groß." - diesen letzten Willen haben Radfahrende deutschlandweit erfüllt, mit Mahnwachen, Silent Rides und Fahrrad-Demos. In Pforzheim trafen sich viele hundert Radler, die bis aus Hamburg und Berlin angereist waren, um gemeinsam zum Unfallort zu fahren und dort ein Ghostbike aufzustellen. Christoph Schmidt vom ADFC Bundesvorstand kritisierte zu Beginn der Demonstration vor der Staatsanwaltschaft Pforzheim scharf das Verhalten der Behörden, die Madalkas fortgesetzte Bemühungen um Abhilfe und Schutz weitgehend ignorierten, selbst Anzeigen von dokumentiertem kriminellen Verhalten durch etliche rücksichtslose Autofahrer abtaten koeln.adfc.de/artikel/das-oeffentliche-interesse-ist-da.

Er setzte sich stets für ein gleichberechtigtes verständnisvolles Miteinander von Auto- und Radfahrenden ein, und lebte das alltäglich ganz selbstverständlich. Andreas Mandalka half liegengebliebenen Autofahrern, sammelte regelmäßig bei seinen Fahrten Müll am Wegesrand ein, brachte dabei gefundene Wertsachen ihren Eigentümern zurück, und vermittelte immer wieder mit Videos von beängstigend dichten Überholvorgängen die Schutzlosigkeit von Radfahrenden, und dass sie auf Rücksichtnahme angewiesen sind. Als „Natenom“ veröffentlichte er unzählige Berichte aufklärende Beiträge im Web, insbesondere zur Verkehrssicherheit und allen Themen rund ums Radfahren. Viel Energie steckte in das Projekt Open Bike Sensor, welches für sichere Überholabstände zu Radfahrenden mit beitragen soll.

Er hat den nötigen Schutz und die Sicherheit nicht bekommen, für die er sich so sehr eingesetzt hat. Er wurde am 30. Januar abends auf dem Heimweg durch einen hinter ihm auf der Landstraße fahrenden Autofahrer vom Rad katapultiert und tödlich verletzt. Er starb mit nur 43 Jahren. Bei der Cycling Rebellion-Raddemo wenige Tage nach seinem Tod legten sich aus diesem Anlass viele der Teilnehmenden mit ihren Fahrrädern kurzzeitig zu einem Radfahrer-Die-In am Frauentorgraben vorm Nürnberger Opernhaus auf die Fahrbahn. Im Zentrum eine weiße Silhouette, dazu eine Kerze und ein Mahn-Plakat „Stop Killing Cyclists“, so gedachten sie des Getöteten und drückten gemeinsam still ihre Trauer aus.

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Verändertertes Logo in Gedenken an Natenom

RIP Natenome

Copyright: Natenom

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