EU-Verkehrsausschuss fordert Ausbau des Radverkehrs

Am Dienstag hat der EU-Verkehrsausschuss weitreichende Empfehlungen zum Ausbau des Radverkehrs beschlossen. Das Fahrrad müsse als vollwertiges Verkehrsmittel anerkannt und gefördert werden, um die Ziele des European Green Deal zu erreichen.

Luftansicht des Gebäudes des Europäischen Parlaments, Nationalflaggen im Vordergrund.
Das Europäische Parlament in Straßburg © European Union 2019 / Architecture-Studio

Der EU-Verkehrsausschuss fordert die EU-Kommission auf, durch eine europäische Radverkehrsstrategie und erhebliche Investitionen in geschützte Radwege bis 2030 die Zahl der mit dem Rad zurückgelegten Kilometer EU-weit zu verdoppeln. Das soll dazu beitragen, die Ziele des European Green Deal zu erreichen, der vorsieht, als erster Kontinent bis 2050 CO2-neutral zu werden.

Zahlreiche Vorteile

Die Empfehlungen betonen die Vorteile, die ein gesteigerter Radverkehrsanteil hat: bessere Gesundheit, weniger Staus und Lärmbelästigung, verbesserte Luftqualität und wirtschaftliches Wachstum. Als größte Hindernisse für mehr Radverkehr werden unter anderem der Mangel an guten Parkmöglichkeiten und sicheren Radwegen sowie mangelnde Maßnahmen zum Diebstahlschutz genannt.

ADFC begrüßt die Empfehlungen

Die ADFC-Bundesvorsitzende Rebecca Peters begrüßt die Empfehlungen und kommentiert:

„Der EU-Verkehrsausschuss bestätigt das, was der ADFC auf nationaler Ebene seit Jahren vertritt: Es gibt keinen klimafreundlichen Verkehr, es gibt keine nachhaltige Wirtschaft ohne das Fahrrad. Deutschland muss Fahrradland mit 30 Prozent Radverkehrsanteil werden und dafür kürzere Autofahrten im großen Stil auf das Fahrrad verlagern. Und Europa muss Fahrrad-Kontinent werden und dafür in sichere Radwege, gute Fahrradparkhäuser, bessere Fahrradmitnahme in Bahnen und leicht verfügbare Leihräder investieren. Im Sommer haben wir bei der Welt-Fahrradkonferenz Velo-city die ganze Welt zu Gast in Leipzig. Dann werden wir Bundesverkehrsminister Wissing daran erinnern, dass nicht nur in Deutschland, sondern auch auf europäischer Ebene der Druck wächst, das Fahrrad als Verkehrsmittel endlich ernst zu nehmen.“  

https://nuernberg.adfc.de/neuigkeit/eu-verkehrsausschuss-fordert-ausbau-des-radverkehrs

Häufige Fragen von Alltagsradler:innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 200.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radler:innen in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank deiner Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrenden ein. Für dich hat die ADFC-Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Du kannst egal, wo du mit deinem Fahrrad unterwegs bist, deutschlandweit auf die ADFC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhältst du mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was dich als Radler:in politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Bist du noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radfahrende mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass du auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden kannst. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

  • Worauf sollte ich als Radler:in achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Du hast keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radler:in im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmer:innen zu rechnen. Passe deine Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalte dich vorhersehbar, in dem du beispielsweise dein Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halte Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer:innen nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachte immer die für alle Verkehrsteilnehmer:innen gültigen Regeln – und sei nicht als Geisterfahrer:in auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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